“Arbeit und Sinn – das hat nichts miteinander zu tun”, höre ich immer wieder von Führungskräften.
Aber welche Rolle spielt das Thema Sinn im Zusammenhang mit Führung?
Ich bin überzeugt: Sinn im Kontext von Führung spielt eine große Rolle. Und doch wird sie immer wieder unterschätzt.
Viele Unternehmen kämpfen mit sinnentleerter Führung.
Weil sie zu demotivierten Mitarbeitenden und ineffizienten Teams führt.
Um das zu ändern, müssen Führungskräfte endlich anfangen, Sinn und Werte in den Mittelpunkt zu stellen. Seit Jahrzehnten, besonders seit der Industrialisierung, stand Effizienz im Vordergrund und das Menschliche wurde oft vergessen.
Aber gerade jetzt, in Krisenzeiten wie der Pandemie, wird klar, dass wir sinnorientierte Führung brauchen, um unsere Teams wirklich zu motivieren und zu halten.
🔎 Aus der Wissenschaft
Die Wissenschaftler der Studie Measuring Meaningful Work: The Work and Meaning Inventory (WAMI) sehen das ähnlich:
In unseren Daten stand die Fehlzeitenquote nicht im Zusammenhang damit, ob die Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden waren oder nicht. Sie stand auch nicht im Zusammenhang damit, wie sehr sie sich ihrem Unternehmen verpflichtet fühlten. Es gab nicht einmal einen Zusammenhang mit der Absicht, den Arbeitgeber zu verlassen. Stattdessen deuten unsere Analysen darauf hin, dass die Menschen sich von einer Arbeit abwenden, die für sie keinen Sinn bietet.
– Michael F. Steger et al. (eigene Übersetzung)
Ich glaube fest daran, dass sinnorientierte Führung nicht nur möglich, sondern notwendig ist. Warum? Das kannst du im Blogartikel lesen.
Es berührt mich tief, zu sehen, wie Menschen aufblühen, wenn sie in ihrer Arbeit einen echten Sinn sehen. Führungskräfte, die ihre Teams inspirieren und ermutigen, werden davon profitieren.
Diejenigen, die an alten, autoritären Modellen festhalten, werden auf der Strecke bleiben. Klar, es gibt auch Leute, die sagen, dass Sinn in der Arbeit nicht so wichtig ist und dass klare Anweisungen und Kontrolle effizienter sind.
Aber ich sehe das anders.
Eine Zukunft, in der Führung auf Sinn und Werte setzt, wird Unternehmen schaffen, die widerstandsfähiger und innovativer sind. Mitarbeitende werden engagierter, zufriedener und produktiver sein, was zu einem besseren Arbeitsklima und besseren Ergebnissen führt.
🧭 Aus der logotherapeutischen Praxis
Sinn ist immer individuell und kann nicht von außen „verordnet“, sondern nur selbst entdeckt (und schließlich umgesetzt) werden.
Deshalb ist es für Führungskräfte wichtig, die Eigenverantwortung im Team zu fördern.
Das bedeutet auch, Mitarbeitende im Rahmen ihrer Möglichkeiten einfach mal machen zu lassen, ihnen Entscheidungsfreiräume zu geben und sie zu ermutigen, ihre Gestaltungsspielräume selbstbewusst zu nutzen – auch mit dem Risiko, dass mal etwas daneben gehen kann. Aber wer hat nicht schon aus Fehlern gelernt?
Welche Aspekte von Sinnorientierung Potenzial für gute Führugnsarbeit bieten und wieso gerade die Qualitäten von fragen und zuhören zentral dafür sind, liest du im Blogartikel.
Nicht zuletzt gehört “Empathie und aktives Zuhören” zu den Top Ten der Fähigkeiten, die Führungskräfte des Weltwirtschaftsforums für die Zukunft als zentral erachten - und wird weithin unterschätzt.
Keep reading & leading!